Das Smartphone zur Orientierung am Berg
Karten und Apps am Berg
Das Smartphone ist mittlerweile auch am Berg ein fast unersetzlicher Helfer insbesondere bei der Orientierung. Hier zeigen wir dir, mit welcher App du einfach eine Karte auf dein Handy laden kannst. Sie lässt sich Offline auch dann nutzen, wenn du keine Netzabdeckung hast. Es gibt in der Schweiz drei tolle Möglichkeiten:
- White Risk: Unsere liebste App für den Winter. Kosten für die Standard-Lizenz CHF 29.- pro Jahr.
- Swisstopo: Diese App ist gratis und kann auch im Winter fast alles, was du brauchst.
- SAC -App: Hat zusätzlich zur Karte die Beschreibungen der Touren. Für SAC-Mitglieder gratis, sonst CHF 42.- pro Jahr.
Details s. weiter unten.
Papierkarte oder Smartphone?
Sich in den Bergen orientieren zu können ist überlebenswichtig. Heutzutage heisst es "Mobile first". Das Smartphone ist aber empfindlich auf Kälte und kann auch mal aussteigen. Deshalb ist es wichtig ein Backup zu haben. Du hast folgende Möglichkeiten:
- Mehrere in der Gruppe haben die Offlinekarte auf dem Smartphone. Steigt eines aus, springt ein anderes Gerät ein und du kannst weiter navigieren.
- Eine Papierkarte, Höhenmesser und Kompass dabei haben. So navigierst du auch klassisch. Eine Papierkarte kannst du auch einfach via map.geo.admin.ch ausdrucken. Das Schöne an den Papierkarten ist, dass sie einen grösseren Ausschnitt zeigen und so einen besseren Überblick über ein Gebiet geben! Hier der Link zur Einteilung der Landeskarten 1:25`000 und zu den Karten 1:50`000.
- Ein GPS ist robuster als ein Handy und deshalb ebenfalls als Backup zu empfehlen.
Auf unseren Touren empfehlen wir den Gästen, eine Karte auf das Handy zu laden, die auch offline funktioniert, oder eine Papierkarte dabei zu haben.
App von White Risk
Vorteile
Auch schon die kostenlose Version bringt's, z. B. um jeweils das aktuelle Lawinenbulletin zu lesen.
Die bezahlte Version bietet dir zusätzlich:
- Am PC oder auf dem Handy Touren planen.
- Eine beliebige Fläche von Karten der Schweiz, Frankreich und Österreich im Massstab 1:25'000 aufs Handy laden und damit offline nutzen.
- Die Hangneigungskarten, Routen oder Wildruhezonen einblenden.
- Für geplante Skitouren, werden automatisch die Schlüsselstellen angezeigt.
Fazit
Unsere beliebte App für Wintertouren!
Swisstopo App
Vorteile
Die offizielle App von Swisstopo eignet sich für Allrounder (Wandern, Velo, Schneesport und Aviatik). Du kannst deine Touren einfach auf dem App planen oder aufzeichnen.
Alle Funktionen der App und die Speicherung von Karten für die Offline-Nutzung sind kostenlos. Achtung: vor dem Speichern die entsprechende Sportart auswählen, damit auch die richtigen Layer offline verfügbar sind.
Fazit
Die beste Variante, falls du kein Abo kaufen willst. Die App kann auch für den Winter fast alles, was White Risk kann. Es fehlen jedoch die Speziallayer Lawinen (CAT, ATH) und die Karten von Österreich und Frankreich.
SAC App
Vorteile
Die offizielle App des Schweizer Alpenclubs ist seit Winter 21/22 dem Markt. Mit ihr hast du auch Tourenbeschriebe und Topos von vielen Klettergärten dabei. Jeden Tourenbeschrieb, kannst du samt passender Karte (bis zu 1:10'000) und Routenverlauf offline verfügbar machen.
Einmalig ist der Layer "Skitourenguru" (übliche Skitouren werden mit aktuelem Risiko bewertet). Was für den Winter fehlt ist der CAT-Layer (Gefährdung bei "erheblich"). Auch können selber keine Touren geplant werden.
Fazit
Diese App musst du haben, weil du damit Zugang zu den über 6000 Tourenbeschriebe des SAC hast.
Apps fürs angrenzende Ausland
Die White Risk App hat den Vorteil, dass sie auch die Karten 1:25'000 von Frankreich und Österreich enthält. Schwieriger wird es in Italien. Hier bietet White Risk nur die Open Topo Map an. Diese ist weltweit die Basis für verschiedene Apps. Entscheidend für die Übersichtlichkeit einer Karten-App ist die Frage, wie die Darstellung grafisch aufbereitet ist und welche Zusatzinformationen (Wanderwege, Points of Interest etc.) zur Verfügung gestellt werden. Wichtig im Gebirge ist auch, dass das Kartenmaterial offline heruntergeladen werden kann.
Kompass-App
Die Kompass-App hat uns auf unseren Skitouren in Italien begeistert. Sie ist die Online-Kartenversion der bekannten Kompasskarten und Wanderführer. Es gibt sogar Schraffuren für Felswände. In der Pro-Version werden Skitourenrouten und Hangneigungen angezeigt. Die Kompasskarten decken ganz Norditalien bis und mit Gran Paradiso ab. Sie sind auch in Österreich nützlich, da dort die Skitouren in den offiziellen Karten 1:25'000 nicht eingezeichnet sind. Kosten 10 € für drei Monate.
Touren-App von Bergfex
Basiert auch auf der Open Topo Map und hat eine schöne Darstellung. Entscheidend für den Winter ist, dass auch hier die Hangneigungen angezeigt werden können. Diese erscheinen uns genauer als bei der Kompass-App. Auch die Strassen und Wege stimmen besser mit den GPS-Messungen überein. Allerdings ist die Karte etwas unübersichtlicher als die Kompasskarte. Ausserdem fehlen Schraffuren für Felswände. Man weiss also nicht, ob ein Steilhang nur ein steiler Grashang oder eine Felswand ist. Kosten pro Jahr 24 €.
Fatmap
Die Fatmap hat sich auf die Darstellung des Geländes in 3D spezialisiert. Sie basiert auf Satellitenbildern und es gibt eine Sommer- und eine Winterdarstellung mit Schnee. Sogar Hangneigungen können angezeigt werden, allerdings nur sehr grob. Wir denken, dass dies eine gute Hilfe ist, besonders für das Ausland, wo das Kartenbild oft nicht genug Klarheit an wichtigen Stellen bietet. Kostenpunkt 30 € pro Jahr.
Fazit für Skitouren im angrenzenden Ausland
- In Frankreich arbeiten wir mit White Risk.
- In Österreich arbeiten wir mit White Risk und ergänzend mit der Kompass-App, um die Skitouren eingezeichnet zu haben.
- In Norditalien arbeiten wir mit der Kompass-App in Kombination mit der Touren-App von Bergfex.
- Generell hilft Fatmap, sich das Gelände dreidimensional vorzustellen; dies ist besonders im Ausland wertvoll.