Tobias Martin
Ich kam 1975 in Winterthur zur Welt. Meine Jugend- und Schulzeit bis hin zur Matura verbrachte ich in Baselland. Danach war erst mal genug Schule: Es zog mich in die Welt hinaus! Ich suchte Arbeit in einer Zimmerei um Geld für eine Südamerikareise zu verdienen. Beides - das Handwerk und Südamerika haben mich danach nicht mehr losgelassen ... Zurück aus Lateinamerika, begann ich eine Lehre als Zimmermann und machte mich nach dem Abschluss selbstständig. Bald kamen unsere zwei Kinder zur Welt, und als junge vierköpfige Familie zogen wir für ein paar Jahre ins Hochland von Bolivien, wo wir im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit arbeiteten und wo dann unsere jüngste Tochter zur Welt kam. Wieder in der Schweiz zurück, gründete ich mit einem Freund eine Holzbau- und Architekturunternehmung, die wir heute zu dritt führen. In der ganzen Familienzeit war ich immer auch mindestens zur Hälfte als Vater und Hausmann engagiert. Die Kinder wurden älter, und der Traum von der Bergführerausbildung, den ich schon seit meiner Jugend mit mir herumgetragen hatte, Wirklichkeit: Heute darf ich nun auch zum Arbeiten in die Berge!
Tobias und seine Beziehung zum Bergsteigen ...
Die Berge haben mich schon früh in den Bann gezogen: Ich weiss noch genau, wie ich sehnlichst darauf wartete, endlich in die JO des SAC eintreten und «richtig» klettern zu dürfen, da sich die Bergerlebnisse mit den Eltern aufs Wandern beschränkten. Als mein persönliches Sinnbild der Faszination Bergsteigen bis heute erhalten hat sich der erste Klettertrip mit Kollegen nach Korsika – er ist in Kopf und Seele als Erinnerung «eingebrannt»: Mit Zug, Fähre, Autostopp und Schlafsack klapperten wir die Felsen der Insel ab. Dieses Gefühl von Freiheit, den Wind im Haar zu spüren, das erste Mal auf eigene Faust loszuziehen, Tag und Nacht draussen zu sein, mit Freunden ein fremdes Land zu erleben, gepaart mit dem gemeinsamen Erlebnis am Fels: All dies ist bis heute genau das geblieben, was für mich das Bergsteigen ausmacht! Nach Korsika kamen unzählige Reisen und Erlebnisse in den Alpen und Südamerika dazu – das Gefühl bleibt. In den Bergen ist es so einfach, sich selbst zu sein.
Der Bergführer Tobias ...
Am Bergführerberuf finde ich das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Ebenen spannend. Die technische und sportliche mit der menschlichen Ebene. Letztere fasziniert mich immer mehr: Die ganze Bandbreite von Selbstreflexion bis hin zu gruppendynamischen Themen begleitet mich auf Schritt und Tritt in diesem Beruf. Am Berg fühle ich mich am wohlsten im Abenteuer-Gelände ohne Wege und Topos. Viel wertvoller als ein Schwierigkeitsgrad ist für mich, abseits vom Rummel unterwegs zu sein. Vor und während meinen Touren versuche ich, die Bedürfnisse meiner Gäste zu erkennen und genau dort einzuhaken. Austausch und Coaching ist mir wichtig.
...und sein Verhältnis zu Bergpunkt
Ich habe bergpunkt in meiner Zeit als Aspirant kennengelernt. Danach hatte ich nicht mehr das Bedürfnis, für eine andere Bergschule unterwegs zu sein. Meiner Meinung nach zeigt bergpunkt beispielhaft, wie man einen Haufen Individualisten organisieren und betreuen sollte. Auch die Programmausrichtung sowie die Leitsätze von bergpunkt entsprechen mir. Wichtig ist für mich, wenn ich bei etwas mitmache, dass ich mitgestalten kann: Bei bergpunkt habe ich die Möglichkeit, über das Spontantouren-Tool Touren anzubieten, die mir entsprechen. Bei bergpunkt setzt man sich aktiv mit dem Feedback und den Ideen der Bergführer auseinander, um sich als Ganzes weiterzuentwickeln.
Leidenschaften von Tobias ...
Der Tag beginnt bei mir schon leidenschaftlich: mit dem Trinken von Kaffee (dazu weiter unten mehr)! Ich liebe es, mit Freunden zum Bouldern nach Fontainebleau oder ans Meer zum Surfen zu fahren. Ich liebe es, immer wieder neue Gegenden und Kulturen kennenzulernen, zu erfahren, was die Menschen dort umtreibt. Daher spreche ich auch gerne fremde Sprachen (Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch und ein wenig Portugiesisch). Weiter finde ich es sehr spannend, in andere Biografien einzutauchen. Ich liebe herzerweichende lateinamerikanische Musik, im Moment hat es mir die kolumbianische Musikform des «Vallenato» angetan. Grossartig ist für mich auch, meine Kinder durchs Leben zu begleiten und zu sehen, wie sie sich gerade vom Kind zum Freund wandeln.
…und seine Stärken und Schwächen
Eine meiner Stärken ist, allen erst einmal zu erklären, wie man die Schuhe ganz elegant bindet, so dass sie den ganzen Tag nicht mehr aufgehen – ihr werdet es nicht glauben! Schwäche: Ich kann an keiner Beiz vorbeilaufen, ohne einen Espresso zu trinken …
Kundenkommentare
Unterwegs mit Tobias Martin
Auf folgenden Anlässen kannst du mit Tobias Martin unterwegs sein.