Bergpunkt

25 Jahre bergpunkt: einige Schlüsselstellen

Mut, Innovation, Gemeinschaft und Nussgipfel

von Emanuel Wassermann und Michael Wicky, bergpunkt's Gründer - November 2024

 

Ablösung! Unser Kind ist erwachsen und im 25sten Lebensjahr haben wir zwei, Michael und Mani keinerlei Verantwortung mehr für die Firma (aber wie das bei Eltern so ist, sind wir hin und wieder in Gedanken dabei und hoffen, es kommt alles weiterhin gut). Ein schöner Moment auf drei Schlüsselstellen der Anfangszeit in den 2000ern Jahren zurückzublicken.

Unsere Stühle aus dem Brockenhaus wurden mit Klebeband geflickt.
Unsere Stühle aus dem Brockenhaus wurden mit Klebeband geflickt.

Es fehlt ein dritter Stuhl...

... der wäre ja nicht so teuer in der Anschaffung. Aber Christina 1 (wir haben später eine Cristina 2 angestellt. Beachte: 1x mit, 1x ohne «h») brauchte unseren ganzen Mut. 10m über dem letzten Haken klettern sind wir gewohnt, aber eine Vollzeitanstellung zu versprechen und jeden Monat einen anständigen Lohn inkl. Nebenkosten zu bezahlen war neu für uns. Das machte ein bisschen Angst.

Und ja, der Stuhl... am ersten Arbeitstag von Cristina wurde uns bewusst, dass wir nur zwei Stühle haben. Sie nahm es mit Humor und schon am ersten Nachmittag tauchte sie mit einem eigenen Bürostuhl auf, besser als unsere Stühle aus dem Brockenhaus.

bergpunkts Ausbildungssystem 2001 "Kristall".
bergpunkts Ausbildungssystem 2001 "Kristall".

Eine Innovation, die niemand versteht...

... war unser Ausbildungssystem, in dessen Entwicklung wir sehr viel Zeit investierten. Logisch aufgebaut wollten wir die verschiedenen Kurse je Disziplin systematisch darstellen. Und natürlich auf der Webseite als Grafik. Ja, und dann sollte man über die Grafik fahren können und die Kurse poppen auf!

Mit viel Brain (und für uns verhältnismässig viel Geld) programmierte uns ein IT-Genie die Webseite mit einer «Mouseover»-Funktion – heute das normalste auf der Welt. Dumm nur, dass im Jahre 2001 die durchschnittlichen Nutzerinnen und Nutzer nicht realisierten, dass sie mit dem Cursor über Bilder fahren können und dann etwas aufpoppen könnte... unsere Kurse wurden nicht gefunden und wir starteten einen zweiten Versuch, weniger innovativ, aber sicher.

Partner der ersten Stunde (Winter 2006). Mehrere von ihnen sind heute immer noch für bergpunkt unterwegs.
Partner der ersten Stunde (Winter 2006). Mehrere von ihnen sind heute immer noch für bergpunkt unterwegs.

100 Nussgipfel später...

... und bereits bekannt für unsere ersten Merkblätter und das Massstäbli, um Hangneigungen auf der Karte zu messen (ja, die konnte man dannzumal noch nicht auf digitalen Karten ablesen), wollten wir die besten Bergführerinnen und Bergführer an bergpunkt beteiligen. Wir waren (und sind immer noch) überzeugt davon, dass Zugehörigkeit, Mitsprache und Mitgestaltungsmöglichkeiten Verbundenheit und Verantwortungsbewusstsein schafft.
In unzähligen Besprechungen entwickelten wir einen Partnervertrag und konnten eine bunte Gruppe von Bergführerinnen und Bergführern zu Miteigentümern mit Rechten und Pflichten machen. Ein bedeutender Schritt für bergpunkt und die Branche (und unseres Wissens bis heute einmalig in dieser Form).

Und was hat das mit den Nussgipfeln zu tun? Wenn wir beim Denken nicht mehr weiterkamen, machten wir eine Runde zu Fuss um unseren «Firmensitz», mit einer Kaffeepause im Löwen in Worb, wo es die besten Nussgipfel gab. Und das kam öfters vor. Dank viel Bewegung (wir waren auch immer wieder als Bergführer unterwegs) setzten wir zum Glück keine Fettpolster an.