Bergpunkt

Tête Blanche 3421 m – Petite Fourche 3513 m

Leichte Hochtour in aussichtsreicher Bergwelt

Leichte Hochtour in aussichtsreicher Bergwelt

Die Überschreitung der beiden Gipfel ist eine leichte und dennoch abwechslungsreiche Hochtour in einer grosszügigen Gletscherwelt. Dabei packen wir Tätigkeiten wie den Gang über weite Gletscherflächen, leichtes Felsblockgelände, ein paar steilere Kletterstellen, kurze Eisabschnitte und luftige Passagen in den Tourenrucksack. Der Aufstieg startet mit einfacher Blockkletterei bis zur Steilstufe unter der Tete Blanche. Diese kann leicht umgangen, oder anspruchsvoller direkt erklettert werden.
Der Abstieg zum Refuge Albert 1er nach Frankreich ist leicht und wir haben dabei Zeit all die grossen Berge zu bestaunen. Wer zurück in die Schweiz möchte kann entweder über die Aufstiegsroute und das Band zurück zum Col du Tour steigen, oder spannender direkt über den Gletscher zwischen den beiden Gipfeln meist abseilend über einen Bergschrund in helvetisches Gelände zurück steigen.
Auch von der Cabane du Trient gibt es eine spannende Variante, anstatt über den gewöhnlichen Hüttenweg ins Tal abzusteigen. Der Abstieg via Col des Ecandies ins schöne Val d'Arpette, braucht nochmals Trittsicherheit (Ketten und Fixseile).
Um die Cabane du Trient hat es einen Klettergarten und als Abendspaziergang bietet sich die Pointe d'Orny hinter den Hütte an. Von hier kann dem Sonnenuntergang vom steineren Kinosessel zugeschaut werden: Das letztes Licht leuchtet auf die Gipfel des Mont Blanc-Massives und färbt diese in alle möglichen Rottönen.

Prächtige Touren! – Daniel Silbernagel, bergpunkt

Die Cabane du Trient wurde in den Sommern 2022–2023 renoviert und bietet 90 Personen Platz zum übernachten. Das Erscheingsbild der Hütte von aussen ist im grossen und ganzen gleich geblieben. Das Innenleben wurde moderner und dennoch gemütlich.
Die Cabane du Trient wurde in den Sommern 2022–2023 renoviert und bietet 90 Personen Platz zum übernachten. Das Erscheingsbild der Hütte von aussen ist im grossen und ganzen gleich geblieben. Das Innenleben wurde moderner und dennoch gemütlich.
Das Panorama zu den ‹‹ganz Grossen›› des Mont Blanc-Massiv ist allgegenwärtig.
Das Panorama zu den ‹‹ganz Grossen›› des Mont Blanc-Massiv ist allgegenwärtig.

Kurzinfo

Übernachtung    
Cabane du Trient CAS (3169 m): Telefon Hütte +41 27 783 14 38
trient@cas-diablerets.ch // Hüttenwart: Genet Olivier

Tourendaten   
Aufstieg zur Cabane du Trient: 3h 30'–4 h ab Champex, télésiège de la Breya
Tête Blanche 3421 m - Petite Fourche 3513 m: Aufstieg: 500 Hm, 3–4 h bis zur Tête Blanche, kurzer Abstieg und Aufstieg zur Petite Fourche 45';
Abstieg von der Petite Fourche zur Cab. du Trient: 500 Hm, 2h 30'–3 h

Schlüsselstellen
Felsgrat am NW-Grat der Tête Blanche 4b (diese Stelle kann leicht umgangen werden) sowie optimale Wegfindung je nach Schneelage zum Westgrat der Petite Fourche.
 
Alternative Hochtouren:
z. B. Aiguilles du Tour; Roc des Plines s. Hochtouren Topoführer Walliser Alpen
Alternativtouren leichte Klettertouren:
z. B. Aiguille du Glacier Rond 2999 m – Arête de la Balade; Aiguilles d›Arpette 3059 m – Südgrat
s. Alpine Klettertouren, Band 1

Beschreibung   
Zustieg zur Cabane du Trient:
Mit dem Sessellift ab Champex nach La Breya (2198 m). Auf markiertem Weg zur Cabane d'Orny (2825 m), ca. 2 h und weiter auf dem markierten Weg, teils weglos zur Cabane du Trient (3169 m), nochmals ca. 1h 30', 3h 30'–4 h Champex, télésiège de la Breya, T4

Variante über das Vallon d’Arpette de Saleinaz von Praz de Fort: Schöner, wenn auch deutlich länger ist der Hüttenaufstieg durch das urtümliche Vallon d’Arpette de Saleinaz von Praz de Fort, 6 h, T4

Aufstieg zur Tête Blanche 3421 m: Von der Cab. du Trient kurzer Abstieg auf das Plateau du Trient und in sw Richtung zum Col du Tour (1h 30'-2 h). Ab hier über den leichten Blockgrat mit kurzen Passagen leicht links und leicht rechts bis unter die Steilstufe. Wem diese zu steil ist, kann bequem auf einem Schotterband (Wegspuren) oder Firnband nach rechts queren und so den Gipfel erreichen.
Die Steilstufe wird in mehreren, kurzen Seillängen erklettert: Zuerst von links nach rechts über Sufen empor, 1–2. Unter einem Riss etwas nach links und über diesen auf den nächsten Absatz, 4a (Variante links um die Kante 3c, leichter aber brüchig). In einer letzten Seillänge über Stufen (links 4a, rechts 4b) zum leichten Blockgrat. In 5' leicht zum Gipfel. 3–4 h von der Cabane du Trient.
Topo s. Hochtouren Topoführer Walliser Alpen

Abstieg zum Col Blanc und Aufstieg zur Petite Fourche 3513 m :
Über Schnee oder ein Blockfeld auf den Gletscher Richtung Col Blanc absteigen (5 Min.). Fast horizontal hinüber an den Fuss der Petite Fourche. Nun bei guter Firnlage über einen Firnhang zum Westgrat oder über Stufen, Bänder, Geröll und Blockwerk bis unter den Westgrat. Über diesen in kurzer Kletterei auf den Gipfel, 1–2. 45 Min.

Abstieg via Col Blanc zurück zur Cabane du Trient 3169 m:
Auf der Aufstiegsroute zurück zum Col Blanc. Über einen steilen Eishang (teils auch Wechte) bis über den Bergschrund abseilen (um 40 m). Nun über das Plateau du Trient zurück zur Cabane du Trient. 2h 30'–3 h

Anforderungen / Verhältnisse    
Bewertung: WS+/4b (2a obl.) (E2). Je nach akutellen Verhältnissen ab mitte Juni bis in den Spätherbst machbar. Bei guter Firnlage schöner.

Material / Landeskarten   
Neben der üblichen Hochtourenausrüstung, 30 m-Einfachseil, 2–3 Camalots, Schlingen, Karabiner.
Wählt man die Abstiegsvariante über den Col Blanc zum Gletscher und zurück zur Schweiz, muss über einen steileren Hang und Bergschrund (teils grosse Wechte) um 40 m abgeseilt werden. Dann benötigt man idealerweise 2x 40–50m-Seile (Oft ist eine Schneeverankerung vorhanden, falls nicht Reebschnur nicht vergessen und Verankerung bauen).
Karten: Als Übersicht 282 Martigny, für die Tourenplanung 1344 Col de Balme, 1345 Orsiere,
oder/und auf map.geo.admin.ch. App mit Offlinekarten (z. B. White Risk, Swisstopo)
Das Smartphone zur Orientierung am Berg: bergpunkt.ch/apps

Hochtouren Topoführer
Walliser Alpen, 6. Auflage 2025
ISBN 978-3-9526117-0-8
99 Touren in Fels und Eis zwischen Mont Dolont und Fletschhorn
4048 Seiten, 13 x 18 cm, 4-farbig, Softcover, Deutsch
Topo.Verlag
Autoren: Daniel Silbernagel und Stefan Wullschleger

Vorbereitung   
Eine solide Basis für Fels und Eis: Unsere Bergsteigen Grundkurse "Plus" im Berninagebiet - Morteratsch und Furka - Galenstock
Der Feinschliff für Fortgeschrittene in unseren Kursen: z. B. Bergsteigen Aufbaukurs; Fokus 4000er oder Fels.

Karte aus dem Hochtourenführer Walliser Alpen, 6. Auflage 2025: © Topo.Verlag
Karte aus dem Hochtourenführer Walliser Alpen, 6. Auflage 2025: © Topo.Verlag
Das Plateau du Trient wird von vielen Gipfeln umschlossen.
Das Plateau du Trient wird von vielen Gipfeln umschlossen.
Die Morgensonne beleuchtet die Gipfel am westlichen Ende des Plateau du Trient. Das Tourenziel im Blick.
Die Morgensonne beleuchtet die Gipfel am westlichen Ende des Plateau du Trient. Das Tourenziel im Blick.
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Die Nordwand der Tête Blanche ist nur im Frühsommer eine gute Idee.
Die Nordwand der Tête Blanche ist nur im Frühsommer eine gute Idee.
Die Steilstufe am NW-Grat der Tête Blanche
Die Steilstufe am NW-Grat der Tête Blanche
Der Aufstieg zur Petite Fourche vom Col Blanc aus gesehen. Ist die Flanke zum Westgrat nicht mit gutem Firn überdeckt, muss der beste Weg gesucht werden.
Der Aufstieg zur Petite Fourche vom Col Blanc aus gesehen. Ist die Flanke zum Westgrat nicht mit gutem Firn überdeckt, muss der beste Weg gesucht werden.
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Lieber geführt unterwegs?

Wir bieten diese Tour auch als Teil unseres Sommerprogramms: zur Agenda.

Buchtipp

Hochtouren Topoführer
Walliser Alpen – 6. Auflage 2025
99 Touren in Fels und Eis zwischen Mont Dolont und Fletschhorn
Daniel Silbernagel, Stefan Wullschleger
448 Seiten, 13 x 18 cm, 4-farbig, Softcover, Deutsch

Erhältlich im Bächli Bergsport, Buch- und Sportfachhandel oder direkt im Topo.Verlag Shop

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Impressum

Text / Bilder / Topo / © Daniel Silbernagel, Topo.Verlag. topoverlag.ch
Karten Quellenangabe: © swisstopo